Heute geht es bei Landei & Co zu einem meiner persönlichen Traumorte des letzten Jahres, tatsächlich einer der schönsten Sehenswürdigkeiten Niederbayerns. Dieser Sonntagsausflug, den ich mit drei superlieben Freundinen unternommen habe, wurde völlig unerwartet ein 5 Stunden Miniurlaub. Der Donaudurchbruch, ein einzigartiges Naturspektakel, das Kloster Weltenburg, wunderschöne Wälder und Obstwiesen, Wanderwege durch traumhafte Natur, fantastische Aussichtspunkt, Badestrände, Boots- und Zillenfahrten… all das gibt es hier zu sehen und bietet Abwechslung und Spaß für die ganze Familie, Genießer, Wanderer, Rad- und Kanufahrer , Schlauchbootkapitäne, Kletterer und Langschläfer.
Zugegeben, wir haben für unseren Traumort auch einen Traumtag erwischt. Um die 30 Grad im Schatten an einem Sonntag im September. Das ist ganz klar ein Glücksgriff für diese Tour. Logisch, wir sind nicht die einzigen mit dieser Idee. Außer beim Kloster selber, ist das aber gar kein Problem und die Menschenmengen verlaufen sich tatsächlich auf den vielen Wegen zu Land, auf dem Wasser und in den Felsen.
Der Startpunkt für uns ist der großzügige und kostenlose Parkplatz Pflegerspitz in Kehlheim kurz vor der Schiffsanlegestelle. Genau dort, verabschieden sich schon ganze Menschentrauben und nehmen den direkten Weg zum Kloster über das Wasser. Wir entscheiden uns der Donau zu Fuß flußaufwärt zu folgen. Etwas oberhalb weithin sichtbar, die Befreiungshalle.
Schon bald erreichen wir das Franziskanerkloster „Einsiedelei Klösterl“. Um ehrlich zu sein, hatten wir hier schon den ersten Stopp im Biergarten und den Besuch der Felsenkirche eingeplant. Leider standen wir aber wegen Corona vor verschlossenen Türen und auch heute kann ich leider noch nicht genau sagen, wann sich die Tore wieder öffnen. Auf der Internetseite stehen noch keine aktuellen Informationen. Ich hänge Dir den Link bei den Tipps unten an, so kannst Du Dich tagesaktuell informieren.
So schlendern wir gemütlich weiter. Spätestens als eine Gruppe Stand Up Paddler an uns vorbeischippert bekommen wir Urlaubsgefühle.
Sehr beeindruckend sind die Hochwasserstandsmarkierungen. Da wo wir uns heute gemütlich in der Sonne aalen, wären wir bei den verschiedensten Wasserständen längst abgetaucht. Eine neue Sportart, die ich noch nicht kannte, findest Du auf dem zweiten Foto. Vielleicht ist es aber auch eine neue Art seinen Drahtesel „abzusperren“. Ich gehe mal nicht davon aus, dass das Rad seit dem letzten Hochwasser dort hängt.
Immer wieder laden Bänke und Liegen zum Verweilen ein. Eins ist sicher, das nächste Mal habe ich wieder ein Picknick dabei! Aber gut, wir freuen uns auf die Klosterschenke und sind noch völlig ahnungslos was kommt.
Die Felsen um das Ufer werden immer höher und als wir am Steinstrand am Donaudurchbruch ankommen, endet der Weg direkt am Wasser und damit auch der kinderwagentaugliche Teil des Weges. Nachdem wir die Füße eine Weile ins Wasser gestreckt haben und auf dem warmen Kies schon gleich ein Schläfchen hätten einlegen können, rappeln wir uns auf, die Kosterschenke ruft, und…
…klettern über eine Treppe die „Lange Wand“ hinauf. Der Anstieg ist kurz heftig und wer nicht in Übung ist, kommt sicher gut aus der Puste. Aber keine Sorge, insgesamt sind auf der ganzen Runde nur 140 Höhenmeter rauf und runter zu überwinden… und zwar rauf genau hier!!!
Die Sonne fällt durch die Laubbäume als wir die Felsenkante erreichen und wir die Donau von oben und kurz darauf auch das Kloster erblicken. Eine einzigartige Kulisse, oder?
Juhu, jetzt ruft er aber, in Form vom Knurren unser Mägen, der Biergarten im Kloster Weltenburg. Beschwingt machen wir uns auf dem Weg nach unten und kommen an der Zillenstation schon nicht mehr ganz so beschwingt an. Hier wollen ziemlich viele Menschen hinüber zum Kloster und wir beschließen, noch etwas weiter am Ufer entlang zur Seilfähre zu gehen.
Dort haben wir tatsächlich mehr Glück und nach kurzer Wartezeit sind wir bei der nächsten Überfahrt mit dabei. Ruhig bewegt sich die Fähre „an der Leine“ mit der Strömung über den Fluß. Als wir auf der gegenüberliegenden Seite ankommen, zuckelt uns ein Marsauto entgegen. Tatsächlich handelt es sich um den Elektrobus, der die Gäste vom Parkplatz „Kloster Weltenburg“ direkt zur heiß ersehnten Brotzeit bringt. Zum Kloster, schon 600 n. Chr. gegründet, gehört die älteste Klosterbrauerei der Welt (seit 1050!!!!) und das kühle Bier wird in einem angeblich wunderschönen Biergarten ausgeschenkt. Also genau das richtig vor dem Rückweg.
Aber was soll ich sagen, ich weiß nicht wie es außerhalb von Coronazeiten aussieht, aber heute steht hier eine Schlange, fast so lang wie unsere ganze Wanderung, vor dem Eingang. Da dieses Unterfangen fast aussichtslos ist und wir aber auch mit leerem Magen nicht den ganzen Weg zurücklaufen wollen, stoßen wir am Kiesstrand auf eine wunderbare Alternative.
Während auch an der Schiffsanlegestelle eine riesige Traube Menschen steht, stellen wir uns bei der Zille an, einer Art Fährboot und wir sind sofort versöhnt, als uns der Bootsführer flußabwärts schippert und dabei kurzweilige Geschichten zu den Felsen und der Zillenfahrtsgeschichte, die über mehrere Generationen in Familienhand ist, zum Besten gibt. Fahrräder und Kinderwägen dürfen übrigens mit an Bord.
Leise gluckst das Wasser unter dem Boot, die Vögel zwitschern, Menschenlachen und immer wieder ein „Platsch“ wenn jemand vom Felsenrand ins Wasser springt. Es ist Frieden pur.
Vorbei geht es an zwei Luftmatrazenkapitänen die geruhsam auf dem Wasser dümpeln, als unser Blick auf den Kletterer in der Wand oberhalb fällt. Kannst Du ihn sehen? So nah liegt hier Entspannung und Adrenalin! Wie ich es anfangs schon gesagt habe, es ist für jeden etwas dabei!
Ringe in der Wand zeugen von der Zillenfahrt in früheren Jahren. Anders also heute, wo ein kleiner Motor das Boot antreibt, musste die Zille damals mühsam wieder flussaufwärts gezogen werden.
Vorbei geht es linker Hand an der „Langen Wand“ und rechts an den „Feindlichen Brüdern“. Die Geschichte dazu weiß natürlich Euer Bootsführer!
Ein Kletterer in Badehose möchte dem heiligen Nepomuk wohl etwas näher kommen, während sich ein paar Schwimmer mutig die Felsen entlangziehen. Das Wasser ist hier, an der engsten Stelle, übrigens bis zu 20 Metern tief!!!
Für uns geht es noch vorbei an einem der großen Ausflugsschiffe mit vielen fröhlich winkenden Menschen.
Kurz darauf legen wir an den Streuobstwiesen wieder an und fühlen uns wie nach einem Bad im Jungbrunnen und machen uns nun zu Fuß auf den restlichen Weg zurück. Als wir am immer noch geschlossenen Klösterlebiergarten vorbei kommen, holt uns die Realität in Form eines deutlichen Knurrens wieder ein. Nun gut, es ist nicht mehr weit zum Parkplatz und wir sind so entspannt, uns kann nichts mehr umwerfen.
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Hier noch ein paar Tipps und natürlich meine Karte auf Komoot:
- Corona: bitte informiert Euch momentan über die „Coronabedingungen“. Seit heute fährt z.B. das Schiff und die Seilfähre wieder, die Klosterschenke ist allerdings noch zu und auch die Zillen fahren nicht.
- Strecke: tatsächlich gelaufen sind wir 10,8 km. Man kann dies um 2 km verkürzen, wenn man die Zillenfähre vor dem Kloster zum Übersetzen verwendet. Eine weitere Möglichkeit nochmals 3 km Laufstrecke zu sparen, ist die Rückahrt mit dem Ausflugsschiff. Der Kartenverkauf ist am Kloster und das Schiff fährt Dich bis kurz vor Deinem Parkplatz. Allerdings verpasst man dann die schöne Kahnfahrt!
- Höhenmeter: 140m
- Karte: Mit einem Klick zur von mir erstellten Karte auf Komoot!
- Kinderwagengeeignet: nur bis zum Kiesstrand an der „Langen Wand“
- Alles über das Kloster und die Schenke gibt es auf der Webseite des Klosters!
- Das Franziskanerkloster Einsiedelei
- Ausflugsschiff Fahrplan: Schifffahrt Weltenburg
- Parkplatz: P3 Pflegerspitz (kostenlos)
- Picknick: nehmt Euch auf jeden Fall an Wochenenden und in den Ferien etwas zur Selbstverpflegung mit, da ich mir vorstellen kann, dass auch ohne Corona die Biergärten ziemlich voll werden können.
- Badesachen: Selbst wenn das Wetter mal nicht so schön ist, die Füße sollte man auf jeden Fall mal in die Donau strecken. Also Handtuch nicht vergessen!
Weitere Tipps vom Landei für: Niederbayern
Bücher: Du suchst noch ein bisschen gedrucktes für den Rucksack? Hier kann ich Euch zwei Bücher empfehlen! Amazon Partnerlinks*: Zum einen, wenn Ihr in Niederbayern unterwegs seid, das schon 2018 erschienene Buch: „Erlebniswandern mit Kinder – Niederbayern“ und von Franken und dem Altmühltal kommend das erst im Februar 2021 erschienene Buch „Erlebniswandern mit Kindern – Fränkisches Seenland mit Altühltal“.
Hast Du auch Anregungen und Tipps für uns? Dann freue ich mich über Dein Kommentar! Du postest Deine Fotos von dieser Runde auf Instagram? Dann freue ich mich über einen #landeiundco oder eine Erwähnung!
Ich wünsche Euch wunderschöne Pfingstferien und beleibt gesund!
Anja von Landei & Co
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