18
Jul
2018

Auf der Festung Königstein

Unser nächstes Ziel auf unserem Kurztrip in Sachsen ist die Festung Königstein.

Von unserem Campingplatz direkt an der Elbe führt ein Radweg direkt den Fluß entlang und wir erreichen in wenigen Minuten das malerische Örtchen Königstein.Dort schließen wir die Fahrräder auf dem Marktplatz ab und machen uns zu Fuß auf den Weg durch die verwinkelten Gassen, an der Kirche St. Marien vorbei, hoch zur Bergfestung.  Gleich nachdem wir die letzten Häuser passieren, geht es über verwunschene Treppen steil nach oben.

Schon bald umgibt uns eine friedliche Stille. Wir hören nur die Vögel zwitschern und den Wind in den Bäumen spielen. Ein paar Sonnenstrahlen finden ihren Weg durch das Blätterdach. Bizarre Felsen und Wurzeln von Baumriesen umgeben uns und feuern unsere Vorstellungskraft an. Wir erwarten jeden Moment die sieben Zwerge an uns vorbei marschieren zu sehen, Rotkäppchen beim Blumenpflücken auf einer Lichtung beobachten zu können oder Hänsel und Gretel Hand in Hand spazierend zu entdecken… … auch Dornröschen und der gestiefelte Kater sollen hier vorbei gekommen sein. Wirklich, das ist der Wald aus dem man Märchen macht!

Beflügelt durch unsere Fantasie, kommen wir nach ungefähr einer Stunde vor den Mauern der Festung an und wählen für den weiteren Aufstieg erstmal eine eher reele Art der Fortbewegung… wir fahren mit dem gläsernen Außenaufzug. Dieser bringt uns in rasantem Tempo die Außenmauer hinauf. Nichts für Leute mit Höhenangst! Der Ausblick aber ist grandios! … und erobern so das Gelände!

An einem 3D Festungsplan verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick über die Anlage.Die Festung Königstein gehört zu den größten Bergfesten Europas. Die einst unbezwingbare Wehranlage liegt 247m hoch über der Elbe und bietet auf dem 1,7km langen Panoramaweg entlang der Festungsmauer fantatische Ausblicke.Wir schlagen zuerst den Weg zum Museumsshop ein, denn hier bekommen wir einen Audioguide für Kinder, mit dem wir auf eigene Faust die Festung erkunden können. Ausgestattet mit einem Kopfhörer und einem kleinen Eingabegerät ziehen wir los, begleitet von den Kindern Max und Marie und dem Festungskommandanten Alfred von Oer, die uns spannendes über das Leben auf der Festung Königstein erzählen. Immer, wenn wir jetzt ein Schild mit Kopfhörern und einer Nummer sehen, können wir mehr über diesen Ort herausfinden. Die Geschichte ist so unterhaltsam gemacht, untermalt mit Musik und Geräuschen, daß Paulina schwer darauf achtet ja keinen Punkt auszulassen.

Da sich am Himmel Wolken zusammenbrauen und wir nicht wissen, wie lange das Wetter hält, beschließen wir zuerst auf die Festungsmauer zu gehen.

Wir kommen in Richtung Torhaus. Auf der Mauer stehen eindrucksvoll die Kanonen. Gut dass wir Bajuwaren in friedlicher Absicht kommen.

Im innere Bereich der Anlage blüht und grünt es überall. Wir sind überrascht, dass doch relativ wenige Besucher unterwegs sind. Es sind Pfingstferien und Norditalien und Österreich sind fest in bayerisch/schwäbischer Hand. Ich muss sagen, da geht es hier doch ruhiger zu. Also quasi ein Geheimtipp! Wenn man dann noch wie wir, Glück mit dem Wetter hat… Aber pssst! Wir verraten es niemandem!

In der Garnisonskirche der Festung findet zu bestimmten Terminen Sonntags- oder Ende des Jahres Adventsmusik statt.Wir sind begeistert, wie gepflegt und gut erhalten die Anlagen und Gebäude sind. Viele davon können besichtigt werden und zahlreiche Ausstellungen bieten einen Einblick in die Geschichte der Festung.

Sehr düster: das Geschossmagazin.Immer wieder zücke ich die Kamera um ein „noch“ schöneres Foto vom Ausblick zu machen… ich erzähle euch besser nicht, wie viele ich tatsächlich gemacht habe… ich sage nur soviel… ich musste meinen Speicher erweitern.Das Wetter hält und so können wir tatsächlich die ganze Festungsmauer begehen.

Hier erfahrt Ihr übrigens auch die Geschichte vom ersten schriftlich verbrieften Freeclimber der Welt… ist schon ein paar Jahre her, soviel sei verraten. Wir kommen zur Pestkasematte und diese hat unsere Tochter besonders beschäftigt. Sie wurde nach der ersten Pestwelle gebaut, in der einige Menschen der Krankheit zum Opfer fielen. Pestkranke sollten in das Gewölbe gebracht werden und nur durch einen Schacht Essen zugeworfen bekommen und so dem ziemlich sicheren Tod geweiht sein. Gruselig! Die Kasematte kam aber wohl nie zum Einsatz, da die Festung von einer zweiten Pest verschont geblieben ist.

Schließlich landen wir wieder bei unserem Ausgangspunkt, dem Außenaufzug. Auch von dieser Seite ein beeindruckender Anblick! Von dort geht es vorbei an den Kasematten der Bäckerei, die sich direkt in der Burgmauer befinden, wieder zurück in den Innenbereich.In der Magdalenenburg, die der Unterbringung des Hofes diente, befand sich auch das Provianthaus und der Riesenweinfass-Keller. Dieses Fass soll sage und schreibe 238.600 Liter gefasst haben. Tja, Augusts der Starke war bestimmt trinkfester als ich.

So langsam mussten wir uns wieder zum Museumsshop begeben um unseren Audioguide abzuliefern. Gerne hätten wir auch noch die Dauerausstellung angesehen, aber mittlerweile war Feierabend.

Dankbar, dass sich trotz der imposanten Wolken das Wetter wieder gebessert hatte, machten wir uns auf den Weg nach unten. 

Zurück geht es erstmal durch das Portal der Festung, dass wir beim Betreten ja noch gar nicht gesehen haben.

Hier gibt es extra Zugvorrichtungen, um Kanonen und Materialien den steilen Weg in die Festung hinein zu bekommen.

Unglaublich, was der Mensch vor hunderten von Jahren ohne die Maschinen, die uns heute zur Verfügung stehen, leisten konnte:

Nach unten haben wir den direkten Weg gewählt, der vor dem Eingang startet.  Er führt zuerst auch wieder malerisch durch den Wald…… in dem es auch wieder viel zu entdecken gibt…… und geht dann auf einen geraden, aufwendig mit Kopfstein gepflasterten Weg über.

Vorbei geht es wieder an der Kirche, mittlerweile ist es etwas später geworden.Im Ort angekommen, entdecken wir noch die Hochwassermarkierungen an einem Haus! Unglaublich!

… und so landen wir wieder bei unseren Rädern, treten in die Pedale und kommen wieder zufrieden und k.o. am Wohnmobil an.

Unser Fazit des Tages:

Die Festung Königstein ist mein absolutes Highlight in diesem Urlaub und auch im Vergleich mit anderen Festungen, Burgen und Schlössern, ist das Ausmaß, das Angebot und die Anlage selbst fast nicht zu überbieten. Also was erzähle ich? Schaut es Euch einfach an und noch ein guter Tipp: Nehmt Euch viel Zeit mit!!!

Hier folgen noch einige Informationen:

Ganz toll und mit riesigem Angebot wartet die Homepage der Festung Königstein auf. Klick!

Den Bereich für die Kinder findet Ihr hier! Klick! Das Angebot beinhaltet Führungen, Mitmachprogramme, Kindergeburtstage, Puzzle, Bücher, eine Abenteuer-App und mehr!

Alles zur Anreise findest Du hier. Klick!

Empfehlenswert ist wohl auch eine Raddampfertour von Dresden nach Königstein.

Wir sind teilweise auf dem Malerweg gelaufen: Malerweg! Klick!

Gutes Schuhwerk ist nicht nur für die Wanderer empfehlenswert! Das Kopfsteinpflaster und das Geländer in der Festung lässt sich besser mit griffigen Sohlen unter den Füßen erkunden.

Gastronomie: Ich kann nicht viel darüber sagen, da wir sie nicht genutzt haben. Es wurde aber einiges angeboten und es sah überall sehr schön aus. Hier der hübsche Biergarten: So, das war mal wieder ein besonders langer Bericht, aber es war ja auch ein besonders schöner Tag!

Seid gegrüßt!

Eure Anja und ihre Entdeckerin!

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4 Kommentare

  1. Die Isar-Biber

    Hallo,
    du hast uns mit deinem Bericht sehr neugierig gemacht. Leider ist in unserem Biber-Wochenende nur ein kurzer Besuch auf der Festung geplant. Aber wie sagt man, Pläne sind zum ändern bzw. anpassen gemacht.
    Wir versprechen uns nach dem Besuch zu melden und zu berichten. Jetzt erstmal recht vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.

    PS.: Die Isar-Biber sind acht lebenslustige Fünfziger die sich in vier Pärchen gefunden haben und einmal im Jahr ein laaaaanges Wochenende gemeinsam verbringen. Dieses Jahr geht es nach Gohrisch unweit von Königstein

    1. Landei und Co

      Liebe Isar-Biber!
      Es freut mich sehr, dass Euch mein Bericht neugierig gemacht hat! Ward Ihr mittlerweile schon da? Wie hat es Euch gefallen? Gohrisch muss ja auch sehr schön sein!
      Ich bin auf Euren Bericht gespannt.
      Sorry übrigens für die verspätete Rückmeldung! Wir waren mit dem Wohnmobil bis Anfang der Woche im Urlaub und haben uns unfreiwillig internettechnisch komplett ausgeknocked. War dann aber auch mal ganz schön… kommt man doch glatt wieder zum Lesen!
      Jetzt hoffe ich Ihr habt eine ganz tolle Zeit zusammen und bis bald!
      Liebe Grüße mittlerweile wieder aus Landshut,
      Anja

  2. Eigentlich schade, dass es uns eher in den Süden zieht, denn auch der Norden hat einiges zu bieten, wie man an Deinen Bildern eindrucksvoll sieht!
    Viele Grüße von Margit

    1. Landei und Co

      Liebe Margit,
      da hast Du absolut recht! Deutschland ist schön! Wir werden das bestimmt wiederholen!
      Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
      Anja

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