Faro – die charmante Hauptstadt der Algarve
Was macht Familie, wenn die Wettervorhersage im Urlaub an der Algarve in den nächsten 2 Wochen als niedrigsten Wert 30 Grad angibt? Ganz klar. Man nehme diesen Tag – in unserem Fall ein Samstag – und nutze ihn für eine erfrischende Stadtbesichtigung in Faro, der Hauptstadt der Algarve. Ok, für den Ehemann verpacken wir es als Einkaufsbummel unter den Arkaden, der Tochter verprechen wir ein Eis und einen tollen Strand im Anschluß… und los geht’s!
Von unserer Ferienwohnung, die wir bei Carvoeiro haben, brauchen wir für die Fahrt nach Faro über die Autobahn ungefähr 50 Minuten. Dort angekommen finden wir einen riesigen kostenfreien Parkplatz direkt am historischen Stadtkern. Teilweise gibt es sogar Schattenplätze unter Bäumen (ich hätte nicht gedacht, daß ich sowas mal erwähnen würde… aber in diesem Fall… wow, ich sags Euch! So ein Baum über dem Auto… toll!)Da es ja, wie gesagt, etwas wärmer ist, beschließen wir, uns ohne Plan durch die Stadt treiben zu lassen. So geht es erstmal durch ein dickes Tor in die Altstadt. Hier findet zu diesem Zeitpunkt ein Musikfestival statt, alles ist dekoriert und Bühnen sind aufgebaut. Für den Abend sind mehrere Konzerte angekündigt und für Verpflegung scheint auch gut gesorgt. Im Moment aber ist noch alles ganz ruhig und beschaulich. Unter bunten Sonnensegeln laufen wir durch die Gassen.Bald erreichen wir die Kathedrale Sé. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts wieder neu erbaut, nachdem auch sie dem großen Erdbeben anheim gefallen war. Ursprünglich entstand die Kirche auf dem Boden einer ehemaligen Moschee. Sie ist daher eine bunte Mischung verschiedener architektonischer Stile. Von der ursprünglichen Kirche aus dem 13. Jahrhundert sind nur der Turm und zwei Kapellen erhalten.
Da in der Kirche gerade eine Hochzeit stattfindet und das nächste Brautpaar schon vor der Tür steht, können wir weder die Kühle, noch die Schönheiten in der Kirche genießen und für den Aufstieg zum Turm ist es entschieden zu heiß. Auch wenn der Reiseführer einen tollen Blick über die Stadt verspricht.So spazieren wir weiter durch die Altstadt und ich muss sagen, zwischen den alten Mauern ist es ganz angenehm!
Überall auf den Kirchen, Dächern und Masten, wie hier auf der Igreja da Misericórdia, können wir Storchennester entdecken. Bei uns eher seltene Gäste, scheinen die Störche in Faro und seinem Umland ihr Domizil gefunden zu haben. Sie lassen sich weder vom Autolärm noch von Menschen stören. Wusstest Du, dass laut der Botschaft Portugals in Berlin die Geburtenrate im Raum Faro höher ist, als im Rest des Landes?!? …und mir wurde da so eine Geschichte mit Bienen und Pollen aufgetischt…An einem Baum an der Marina entdecken wir ein Mini-Chamäleon, das wir natürlich eine ganze Weile beobachten müssen. Nachdem es mittlerweile schon etwas später geworden ist, melden sich unsere Mägen etwas lautstärker und wir machen uns auf die Suche nach einem schönen Restaurant und werden schnell fündig.
Das Café Aliança am Beginn der Fußgängerzone von Faro, zählt wohl zu den drei prominentesten und ältesten Kaffehäusern in ganz Portugal.Durch eine dunkelbraune hohe Drehtüre betreten wir das altehrwürdige Restaurant und kommen uns vor wie in eine andere Zeit versetzt. Die Lampen an der Bar…… die Bilder an den Wänden…… der Stuck an der Decke. Es würde uns jetzt auch nicht wundern, wenn Hemingway mit seinem „alten Mann und das Meer“ unter dem Arm höchstpersönlich durch die Türe spazieren würde.Tatsächlich gingen hier Literaten, Architekten und Künstler ein und aus.
Es gibt hauptsächlich Steaks, Bier, Kaffee und Kuchen. Wir entscheiden uns für die deftige Variante. Mein „Sliced Steak“ mit zwei Beilagen schmeckt fantastisch und ist, wie das restliche Angebot, sehr preiswert!
So gestärkt treten wir wieder auf die Straße und begeben uns auf einen kleinen Einkaufsbummel. Wir laufen über die wunderbar gestalteten Mosaike am Boden.Überall sind Segel gespannt, die vor der Sonne schützen. Auf den Fassaden der Häuser befinden sich die typischen, detailreichen Fließen, Azuljos genannt. Die Balkone sind Meisterstücke der Schmiedekunst.Hier noch ein paar weitere Eindrücke aus der Fußgängerzone.
Okay, es wird Zeit für das versprochene Eis. Da kommt das kleine Cafe „Quente & Frio“ gerade recht.Das ganze Cafe ist entzückend eingerichtet. Teilweise sitzt man auf Schaukeln in den Fenstern, gemütlich im 1. Stock oder auch in der Fußgängerzone. Der Service ist sehr herzlich und das Eis oberlecker!
So, das mit dem Eis wäre eingelöst, fehlt noch der Strand. Wir entscheiden uns, zum Auto zurück zu bummeln und kommen wieder durch idyllische Gassen:
Ihr werdet es nicht glauben, kurz vor dem Parkplatz schwächeln wir in der Hitze und brauchen gaaaaanz dringend nochmal etwas zu trinken und landen im Restaurant „Castelo“. Hier gibt es für uns kaltes Zitronenwasser…… eine leichte Brise und einen tollen Blick auf das Wasser.Da wir ja erst gegessen haben, können wir über das Angebot nichts sagen. Auf jeden Fall ist es eine schöne Location und einen Besuch wert. Ich könnte mir vorstellen, dass es hier auch für einen Sundowner außerordentlich nett ist.
Wir würden gerne noch bis Abends bleiben und uns auch das Festival ansehen, aber der Strand ruft, versprochen ist versprochen!
Kurz noch ein paar Einheiten Sport unterhalb der Stadtmauer…… schön deutsch noch ein bisschen für Ordnung sorgen…und dann auf ans Meer…
Wäre dieser Ausflug auch etwas für Dich? Dann gibt es hier noch ein paar weitere Infos:
Parken: unmittelbar neben dem historischen Zentrum befindet sich ein großer Parkplatz – der „Largo de Sao Francisco“ – auf dem Du kostenlos Dein Fahrzeug abstellen kannst.
Kofpsteinpflaster: Wir raten Dir zu festen Schuhen… Flip Flops und Absätze sind für den teilweise aalglatten Boden definitiv nicht geeignet!
Kultur: Es gibt noch viel zu sehen in Faro. Kirchen, Museen und Klöster… wir kommen bestimmt wieder.
Landschaft: Der „Parque Natural da Ria Formosa“ ein riesiges der Stadt Faro vorgelagertes Naturschutzgebiet, steht bei unserem nächsten Besuch ganz oben auf der Liste und soll sehr empfehlenswert sein.
Buchtipp: Während unserem letzten Urlaub in Portugal habe ich mich köstlich über den Kriminalroman „Lost in Fuseta“ von Gil Ribeiro amüsiert. Kennst Du den schon? Ein deutsch-portugiesisches Ermittlertrio ermittelt in einem ersten gemeinsamen Fall. Du kannst Dir vielleicht vorstellen, was da so los ist…
Die von uns besuchten und empfohlenen Restaurants:
Café Aliança – Cervejaria:
- Praca Dom Francisco Gomes 7 11
- Tel: 00 351 916 359 030
- Facebook: Klick!
Quente & Frio:
- Rua Vasco da Gama 36, Faro 8000-442
- Tel: +351 919 691 093
- Facebook: Klick!
O Castelo:
- Rua do Castelo 11, Faro 8000-243
- Tel: +351 919 846 405
- Facebook: Klick!
So, bist Du bereit Faro zu entdecken?
Ganz liebe Grüße und viel Spaß bei der Urlaubsplanung!
Deine Anja und die Reisecrew!
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Wow!! Da haben wir woh in den 80er Jahren ganz schön was versäumt! Faro konnten wir nämlich damals nicht erreichen, weil keine von uns Mädels eine Fahrerlaubnis für das Ausland hatte. Alle übrigen Orte konnten wir gut mit dem Zug erreichen!
Viele Grüße von
Margit
Liebe Margit,
wir haben Portugal selbst ja erst vor zwei Jahren für uns entdeckt. Bis dahin war das Land glatt an uns vorbei gegangen…
Ein wunderbares Land in Aufbruchstimmung mit tollen Menschen, leckerem Essen und einer traumhaften Natur.
Faro hat es uns dabei besonders angetan. Die Stadt wird wohl oft verkannt und auch in vielen Reiseführern wird ihr gar nicht so viel Aufmerksamkeit zugesprochen. Völlig zu unrecht wie wir finden!
Beim nächsten Mal, sind wir bestimmt wieder dort!
Dir ein schönes Wochenende!
Sonnige Grüße,
Anja
ola Anja, wir wohnen hier in der Nähe von Faro und sind auch oft dort!!
So schön, wie du die Stadt beschrieben hast!!!! Ich nenne sie immer: meine Zuckerbäckerstadt!!! Wirklich toll gemacht, auch von den Fotos her!!! Habe die Stadt neu entdeckt, lieben Dank dafür!!
Vielen lieben Dank! Es freut mich sehr, dass Dir der Bericht und die Fotos gefallen.
Faro hat uns wirklich vom ersten Augenblick an begeistert. Beim nächsten Urlaub wollen wir uns die Stadt und auch das Umland nochmal genauer ansehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es sich hier auch gut leben lässt.
Sonnige Grüße nach Portugal und ein schönes Wochenende! Anja