16
Feb
2022

Rocamadour

Das Dorf zwischen Himmel und Erde

Rocamadour: Das kleine mittelalterliche Dorf mitten im Süden Frankreichs, klebt wie ein Schwalbennest im steilen Kalkfelsen und überragt majestätisch den Cañon des Alzou. In dem Moment, in dem wir nach kurviger Fahrt durch wilde Landschaft den ersten Blick auf die alten Gemäuer werfen können, sind wir fasziniert. Dieser Ort ist magisch!

Ok, 600 Einwohner halten jährlich dem Ansturm von über einer Million Besucher stand. Wir sind also nicht die Einzigen, die dem Ruf eines der berühmtesten Orte Frankreichs folgen. So sollte man meinen, dass die unglaublichen Besucherströme, die Souvenierläden und die vielen Restaurants dem Ort die Anziehungskraft nehmen, aber nein, die Ausstrahlung dieser alten Pilgerstätte ist ungebrochen.

Rocamandour ist eine heilige Stätte und Hochburg für Wallfahrer. Berühmt für seine Heiligtümer, darunter die Schwarze Madonna, zieht der Ort seit über 1000 Jahren unzählige Pilger an.

Versetzt in alte Welten

Vielleicht spielt bei unserem Besuch auch das Wetter noch eine wichtige Rolle. Beim Bummel durch die alten Mauern baut sich über Stunden ein Gewitter auf und die Stimmung wird düsterer, je höher wir die Stufen erklimmen. Kurz bevor wir unseren Rundgang beendet haben und einen letzten Blick auf den geheimnisvollen Ort werfen, öffnen sich die Schleusen, Donner grollen und Blitze zucken. Ein mittlealterliches Weltuntergangsscenario vom Feinsten. Hollywood wäre begeistert!

Runde durch Rocamadour

Aber ich will vorne anfangen. Wir starten mit unserer Zeitreise an einem etwas weiter entfernten Parkplatz.

Schon bald kommen wir an den ersten historischen Gebäuden vorbei:

Der Ort verteilt sich auf drei Ebenen. In der untersten Ebene befindet sich der historische Dorfkern. Im mittleren Teil sind die Heiligtümer und Kirchen untergebracht und über allem thront das Schloss Château de Rocamadour.

Wir begeben uns erstmal auf die untere Ebene und laufen hinab ins Dorf.

Rocamandour liegt übrigens an einem Teil des französischen Jakobswegs in Richtung Santiago di Compostela!

Durch das befestigte Tor Figuier, betritt man Rocamandour und folgt der Rue de la Couronnerie. Geht auch nicht anders… es ist die die einzige und sehr belebte Straße, in der man auch viele Souvenirshops und Restaurants findet.

Gleich danach entdeckt Paulina ihr persönliches Paradies: „Les Bonbons des Chevaliers“. Der Himmel für Süßigkeitenfans und natürlich darf sie sich auch ein paar Leckereien aussuchen… die Mama übrigens auch :-)!

Beim Schlendern durch den kleinen Ort wandert der Blick automatisch nach oben:

Also ich kann mir nicht helfen, bei diesem Anblick sehe ich Sean Connery als William von Baskerville die Treppe hinuntereilen, gefolgt von seinem Gehilfe Christian Slater als Adson von Melk, der verschreckt unter seiner Kapuze hervorlugt, heimlich beobachtet von andern Mönchen hinter den Fenstern… mich schaudert es.

Wer hier am Fels hängt, sollte keine Angst vor Steinschlag haben… aber die Aussicht ist sicher grandios!

Wir machen uns auf den Weg nach oben…

…216 Stufen führen uns über die „Grand Escalier“ auf die nächste Ebene…

… und damit zu den sieben Heiligtümern von Rocamandour.

Dazu gehören die Kapelle Notre-Dame, die Basilika Saint-Sauveur und die Kapelle Saint-Michel.

In der Kapelle Notre-Dame , die auch Wunder-Kapelle genannt wird, befindet sich die Statue der Schwarzen Madonna, Ziel vieler Pilgerreisenden. Wem vor Jahrhunderten der Gang hierher als Buße auferlegt wurde, fand allerdings nur Vergebung, wenn er den Weg über die Stufen auf den Knien bewältigt hatte.

Der Wagemut der Bauherrn ist wirklich unglaublich und der Fels erdrückend. Tatsächlich habe ich bei meinen Recherchen gelesen, dass der Fels durchaus nicht immer standgehalten hat, aber darüber möchte ich jetzt lieber nicht nachdenken.

Aufatmen! Durch einen verwunschenen Park machen wir uns auf zur oberen Etage. Steil geht es im Zick Zack den Kreuzweg hinauf, vorbei an einer Kapellen in einer von Säulen gestützten Höhle.

Das Château de Rocamadour

Ganz oben thront eindrucksvoll über allem das Schloß von Rocamadour! Bei dieser Stimmung wirkt es fast bedrohlich. Eigentlich wollten wir auch noch die Schloßmauern erklimmen und den versprochenen allerbesten und unglaublichen Ausblick auf das Dorf und seine wilde Umgebung genießen, aber wir treten sicherheitshalber doch den Rückzug an.

Bevor das Unheil über uns herreinbricht, kann ich doch nicht umhin, noch einen kurzen Fotostopp einzulegen, bevor wir losrennen und klitschnaß unter Donnergrollen am Auto landen.

Noch ein paar Infos zum Schluß:

Parken: Vor dem Schloß und in der Umgebung verteilt befinden sich ausreichend Parkplätze.

Aufzug: Ein Aufzug führt vom Dorf direkt zu den Sanktuarien.

Reisezeit: Wir haben uns für den Besuch auf der Rückreise entschieden, da wir gehofft haben, dass es Ende August schon etwas ruhiger wird und diese Entscheidung war gut. Nicht das wenig los gewesen wäre, aber Juli und August muss einem einfach klar sein, dass Rocamadour ein Touristenmagnet ist und man selbst nicht der Einizige ist, der die mittelalterliche Stätte besuchen möchte.

Ansonsten ist es von Juni bis September natürlich schön warm. Temperaturen um die 30 Grad sind vor allem im Juli und August keine Seltenheit, es regnet selten und meistens scheint die Sonne. Im Frühjahr und Herbst sind die Temperaturen oft angenehm, wobei es nachts schon auch mal kalt werden kann. Im Winter gibt es durchaus auch Frost.

Soviel von unseren Erfahrungen aus Rocamadour! Ich hoffe, Dir hat der Ausflug gefallen und vielleicht planst Du ja auch schon eine Reise nach Frankreich… dann schau doch gerne auch hier vorbei:

Alle bisher bei Landei & Co erschienen Reiseempfehlungen – Frankreich findest Du hier!

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Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal!

Anja und Ihr Entdeckerteam!

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